Neues Preprint: Narrative Visualisierung & Risikowahrnehmung

Verschiedene Darstellungsformate können die Risikowahrnehmung der Rezipient:innen unterschiedlich stark beeinflussen.

Ein unerwünschter Nebeneffekt bei der Information von Bürger:innen über potentielle Risikophänomene ist, dass sich deren Risikowahrnehmung allein durch die Kommunikation über das Thema erhöhen kann - selbst wenn kommuniziert wird, dass gar kein reales Risikopotenzial besteht. Melanie Leidecker-Sandmann und Sarah Kohler haben in einer bevölkerungsrepräsentativen Experimentalstudie getestet, ob bestimmte Darstellungsformate - speziell solche, die stark narrativ und stark visualisiert sind - die Risikowahrnehmung der Bürger:innen bei der Kommunikation über vermeintliche Risiken senken können. Sie stellen fest, dass narrative Visualisierungen (in Form eines Videos und einer Infografik) die Risikowahrnehmung der Rezipient:innen signifikant verringern konnten, wohingegen ein Diagramm als weniger narrative und weniger visualisierte Darstellungsform keinen signifikanten Effekt auf die Risikowahrnehmung hatte. Siehe: https://osf.io/preprints/socarxiv/p5qx4/

Die drei getesteten Darstellungsformate wurden in Kooperation mit dem Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) erstellt, insbesondere unter der Leitung von Philipp Niemann.

Gefördert wurde die Studie vom Bundesamt für Strahlenschutz im Rahmen des Projekts "Überprüfung von Darstellungsformaten für Messergebnisse niederfrequenter Felder und deren Bedeutung für die Risikokommunikation".

2019 Bundesamt für Strahlenschutz
Infografik